1. Programm
  2. Vorstellung

Schauspiel

Biedermann und die Brandstifter

Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch

Herr Biedermann ist ein Virtuose der Vertrauensseligkeit. Obwohl durch viele Brände in der Stadt offensichtlich ist, dass Brandstifter am Werk sind, ignoriert er die Gefahr. Er spielt sogar bewusst mit dem Feuer, als er zwei Unbekannte bei sich aufnimmt. Obgleich er bald erkennt, dass die beiden Männer Brandstifter sind, die seine Villa in Brand setzen wollen, lässt er sich aufgrund seiner eigenen Ängste, Unsicherheiten und Passivität von ihnen manipulieren.

Das Stück entlarvt eine Geisteshaltung, die der Technik des Totalitären zum Erfolg verhilft. »Biedermann und die Brandstifter« ist eine politische Parabel, die ihre kritische Kraft nicht aus der Entlarvung der Lüge bezieht, sondern aus der biedermännischen Wehrlosigkeit gegenüber Verbrechern, die von Anfang an sagen, was sie wirklich wollen.

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911 – 1991) wird mit Werken wie »Andorra« und »Homo Faber« weltbekannt. Nach einer Tätigkeit als Architekt hat er 1954 seinen literarischen Durchbruch mit dem Roman »Stiller«. Frisch ist von größter Bedeutung für die deutschsprachige Literatur des 20. Jahrhunderts.

Regie: Harald Demmer
Besetzung: Peter Bause, Hellena Büttner und andere
Produktion: Schauspielbühnen in Stuttgart (Altes Schauspielhaus), Konzertdirektion Landgraf

Foto: © Bernd Boehner